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Schmerztherapie – medikamentöse Therapie

Eine speziell auf die Schmerzen abgestimmte Kombination von Medikamenten ermöglicht eine Schmerzlinderung.

Die medikamentöse Therapie ist eine wichtige Säule der Schmerztherapie. Es wird nach dem analgetischen Stufenschema der WHO vorgegangen. Entsprechend der Intensität des Schmerzes wird eine passende Behandlungsstufe ausgewählt, die unterschiedliche Analgetika (schmerzlindernde Medikamente) und gegebenenfalls auch Schmerzpflaster oder ihre Kombinationen enthält.

Schmerzlinderung stets im Fokus

Um die Linderung der Schmerzen zu steigern, können Analgetika mit sogenannten Co-Analgetika kombiniert werden. Diese sind Medikamente anderer Wirkstoffklassen, wie zum Beispiel:

  • Antidepressiva
  • Antikonvulsiva
  • Kortikosteroide
  • NMDA-Antagonisten
  • Abführmittel
  • Antiemetika

Das WHO-Stufensystem

Beim Einsatz des WHO-Stufenschemas müssen folgende Grundregeln beachtet werden:

  1. Die Langzeitbehandlung chronischer Schmerzen erfolgt in der Regel oral mit verzögert freisetzenden Medikamenten.
  2. Die Einnahmevorschriften für die verschriebenen Substanzen sollten so gestaltet sein, dass sie einerseits für den Patienten zumutbar sind und andererseits pharmakologisch sinnvolle Zeitintervalle berücksichtigen (Wirkdauer). Bei chronischen Schmerzen soll die Gabe der Medikamente erfolgen, bevor der schmerzstillende Effekt der vorangegangenen Applikation nachlässt. Nur so ist es möglich, die Erinnerung an den Schmerz und die Furcht vor dem Schmerz auszulöschen.
  3. Die Einnahme der Medikamente muss nach einem festen Zeitplan erfolgen. Eine Verschreibung „nach Bedarf" oder „bei Schmerzen" ist bei chronischen Schmerzen nicht mehr relevant. Lediglich akute Spitzen von Schmerzen können mit bedarfsorientierten Medikamenten behandelt werden.
  4. Die Dosierung der Analgetika sollte individuell entsprechend der vom Patienten angegebenen Intensität des Schmerzes gewählt werden, zum Beispiel anhand einer visuellen Analogskala (VAS-Skala) auf einer Skala von 0 bis 10, wobei 0 keine und 10 stärkste denkbare Schmerzen bedeutet.
  5. Durch regelmäßige Überprüfung der Intensität des Schmerzes kann die Dosierung an die Bedürfnisse des Patienten angepasst werden.
  6. Mögliche Nebenwirkungen sollten durch eine begleitende Therapie beseitigt werden.

Infusionen bei akuten Schmerzen

Bei akuten Schmerzen wird sowohl die Gabe als auch die Dosierung der Medikamente entsprechend angepasst. In solchen Fällen kann auch auf Infusion mit schmerzlindernden Mitteln zurückgegriffen werden.

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